đKATZE IM SACK
- michaelkutschke
- Oct 1, 2022
- 2 min read
Immer wieder stellt sich dem Motorradreisenden die Frage: Wohin mit dem ReisegepÀck? Softbags: Die beliebte Alternative zu Koffer- und Topcase-Systemen.
FĂŒr den Ratgeber Softbags lasse ich nun die Katze auf den Sack. Nicht zur Nachahmung empfohlen: Die hier abgebildete eigene Softbag-Kreation ist zwar voll fernreisetauglich, aber leider nicht krallenresistent...

"Softbag-O-Manie" ...
... am Beispiel meiner gerade wieder fernreisetauglich aufgerĂŒsteten Yamaha XT 600:

Die textile Alternative
Auch wer gerne auf Tour durch heimische Gefilde ist, kann Gefallen an textilen Alternativen zu Koffersystemen finden: Ihnen reichen 30 oder 35 Liter Stauraum im Tankrucksack nicht fĂŒr die grosse Tour? Andererseits möchten Sie aber auch keine KoffertrĂ€ger ganzjĂ€hrig durch die Lande kutschieren? SoftgepĂ€ck hat zu Recht eine Fangemeinde unter Bikern. Seine enorme FlexibilitĂ€t, seine in der Regel werkzeuglose Anbringung ohne lange Bastelei, seine variablen Nutzungsmöglichkeiten und Packvolumina stehen allerdings einem schlechteren Diebstahlschutz gegenĂŒber. Gleichwohl viele SoftgepĂ€ck-Systeme universell einsetzbar sind, sollte man sich ein paar Gedankenmachen, um nicht die Katze im Sack zu kaufen. Auch ein prĂŒfender Blick auf den eigenen Töff kann nicht schaden. Denn die sorgfĂ€ltige Befestigung der Seiten- und Hecktaschen ist bei dieser Art des GepĂ€cktransports besonders wichtig.

Was man beachten sollte
Hecktaschen eignen sich einerseits fĂŒr den freien Soziaplatz, natĂŒrlich aber auch fĂŒr eine vorhandene GepĂ€ckbrĂŒcke. Direkt auf dem HeckbĂŒrzel sollten sie trotz möglicher Befestigungspunkte nicht eingesetzt werden, da dieses fĂŒr die Anbringung von Lasten meistens ungeeignet ist. Bei reinrassigen Sportmaschinen empfiehlt sich eine Hecktasche nur auf dem dafĂŒr zwangslĂ€ufig freien Soziaplatz. Spanngurte und Haken sorgen fĂŒr den korrekten Sitz, benötigen aber entsprechende Verankerungspunkte, Streben, Lochleisten oder Ăsen unter dem Heck.
GepĂ€ckrollen gibt es enorm preisgĂŒnstig und in allen erdenklichen Volumina von 20 bis 90 und mehr Litern. Ihr Nachteil: Der in der Regel nur selektive Zugriff auf das jeweils oben liegende Utensil.
Heck- und Satteltaschen aus Leder finden sich hauptsÀchlich im Sortiment desChopper-Zubehörs. Ihre Befestigungspunkte orientieren sich schwerpunktmÀssig an den konstruktiven Gegebenheiten der Chopper und Cruiser.

Textile Seiten- oder Satteltaschen gibt es meist nur paarweise und sind ĂŒber stabile, oftmals verstellbare Gurte miteinander verbunden. Die werden entweder einfach ĂŒber den Soziasitz gelegt oder aber unter dem Sattel durchgefĂŒhrt. Viele Gurtverbindungen sind so gestaltet, dass einerseits weder Schnallen noch Ăsen eine Benutzung des Soziaplatzes verhindern, andererseits aber die Verwendung nur einer der beiden Taschen oft ausgeschlossen ist Der Vorteil einer Verlegung der Befestigungsriemen unter dem in der Regel abschliessbaren Sattel liegt auf der Hand: Ein Verlieren oder gar Diebstahl der Seitentaschen wird erschwert. Jede noch so stabile Verarbeitung und Befestigung ist mit einem scharfen Messer schnell durchtrennt.
Auch im Falle eines Sturzes ist der GepĂ€ckinhalt nocht so wirkungsvoll geschĂŒtzt, wie mit schlagstabilen Hartschalen-Seitenkoffern. Allerdings zeigt sich bei StĂŒrzen mit langsamen Tempi und in schwierigem GelĂ€nde auch, dass "weiche" Satteltachen den unteren ExtremitĂ€ten weniger gefĂ€hrlich werden als harte Aluboxen, sollte man sich nicht vom Motorrad lösen können.

Frei hĂ€ngende Seitentaschen neigen bei gewichtiger Beladung und schneller GelĂ€nde- oder Kurvenhatz zu einem gewissen schwungvollen Eigenleben, das zwar nicht gefĂ€hrlich, aber auf jeden Fall gewöhnungsbedĂŒrftig ist. Mit einem zusĂ€tzlichen Sicherungsriemen lĂ€sst sich dies eliminieren. Und halbvolle oder gar leere Seitentaschen sollten bei schneller Autobahnfahrt entweder abgenommen oder auch mit einem zusĂ€tzlichen Riemen gesichert werden.

Links:
Pimp your Youngtime-Adventurer... đ Tipps fĂŒr die Extremisten unter den analogen Motorrad-Abenteurern.
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